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Bomberg, Karl-Heinz: AUTOR OHNE LENKER. Lieder und fersige Verse mit einem Vorwort von Reinhard
Höppner ISBN 3-933664-10-1 (04/2002) 140 Seiten, Kt., EUR 15,00
Mit diesem Buch zeigt sich Bomberg von seiner kürzesten Seite: Verse, Anekdoten, Lieder. Komprimierte Erfahrungen. Versdichtung in Verdichtung. Bomberg sorgt in
einer Zeit inflationärer Verquasselung in Literatur- und Medienwelt für die Alternative: Verknappung als Kunstform. Tucholsky sprach bei sowas von "Schnipseln". Bomberg nennt es "fersige Verse".
Jeder weiß schnell den Weg durch diese Litera-Türchen ins Freie der Gedanken zu schätzen.
Über den Autor Karl-Heinz Bomberg, Liedermacher und Autor, wurde 1955 in Creuzburg/Thüringen geboren.
1976-82 Studium der Medizin in Leipzig, danach Promotion; Facharzt für Anästhesie sowie Facharzt für Phsychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker. 1984 einige Monate Haft in Berlin/Pankow wegen
staatskritischer Liederinhalte. Bomberg lebt und arbeitet heute in Berlin. 1991: MC/LP „Wortwechsel“, 1996 Buchveröffentlichung „Sing mein neualtes Lied. Zwischentexte“; 1999 CD „Worüber soll ich
heut’ noch singen?“; Kinderbücher (zusammen mit dem Maler und Grafiker Manfred Tekla): „Das Klosterleben“ (1994), „Die Klosterbrüder“ (1998). Beteiligungen an Anthologien und
Medienproduktionen. Veröffentlichungen als Arzt und Therapeut.
„Bomberg ist nach wie vor der Meinung, dass Erinnerung Hilfe sein kann für die Gegenwart. In seinen Liedern nimmt der Liedermacher und Psychologe Karrieresucht und
Lieblosigkeit aufs Korn. Vieles, so seine Botschaft, hat sich in den letzten Jahren verändert, noch mehr aber ist leider gleich geblieben. Darum will er weiter singen.“ Ludwigsburger Zeitung
Leseprobe
Fliege weit
Weit. Fliege weit, du Lied, flieg weit. Deine Flügel sind dein Kleid. Wenn du ankommst, sag Bescheid.
Wir frieren auf der Erde hier. Die Sonne brennt so heiß. Wir kuscheln uns im welken Laub, im polgeschmolznen Eis. Der Globus schwarz-weiß eingeklemmt. Die Welt vulkanisch
bunt. So frag ich mich mit diesem Lied: Ist Leben ungesund?
Weit ...
Die Toten werden nicht gezählt. Solang noch Leben ist. Bezahlbar alles ringsumher. Wes Herkunft du auch bist. Die
Schlangen züngeln ungestüm. Der Igel borstelt quer. Wir sitzen auf dem Schleudersitz und spielen Grand ouvert.
Weit ...
Und Blitze, Donner, Beben, Wind verwüsten manches Land. Doch
manches Unheil erst entsteht durch mörderische Hand. Ich lebe gern und denk auch ihr und wünsch mir mit dem Lied: Gießen wir den Erdenbaum, ehe er entflieht.
Weit. Fliege weit, du Lied, flieg
weit. Deine Flügel sind dein Kleid. Wenn du ankommst, sag Bescheid.
Nach der Trennung
Nach der Trennung wollte er sie noch treffen. Sie wollte dies nicht. So traf sie ihn doch.
Inhalt
Zur Jahreswende Welche Wege singt das Lied Sich kugelnde Kacheln Oder Worüber soll ich heut noch singen? Wegweiser Überflußgesellschaft Als das Leben immer teurer
wurde Dem allzuaufdringlichen Händler Wenn sich Mutter Erde Fliege weit Es gibt Was Menschen Menschen antun Er wollte Friede, Freude, Eierkuchen Linke und Rechte Hiermit Früh übt
sich Golfkrieg Waffenbrüder wuchten wieder Geschichten Papa, ich bring ein Gedicht Steig ein Keine Sache Anstatt Neulich erinnerte ich mich Befragung Oktober, November 1989 Nach dem
Winde gedreht Von langer Hand Danach ist immer leichtes Sprechen Nach der Wende Zum Postgeheimnis Übergänge Durchgang Wände aus Watte Dicker Hund Manche (Schimpflied) Was ist heute
schon sicher? Stehe drumherum Was führte Gott im Schilde? Neue Gebote Als das Staatsoberhaupt Ulf saß im Vorzimmer Vom äußeren Glanz Einfach
weg Istzustand Widerspruch Wortwechsel Menschen sind wie Menschen sind Fragen schmieden Antworten Kürzlich traf sich ein Frustlöhner Manche liegen gern im Gras Alles, was Spaß macht Ich
fühle mich wie abgepflückt Partnerschaft aus der Sicht ausgewählter Berufsgruppen Deine Schuhe, meine Ruhe Auslaß ohne Einlaß Liebe unter Eisenbahnern(innen) Was würd ich nicht alles
tuen Zweckpartnerschaften Partnerschaften im Alter Ein Mann unterbreitete einer Frau Gemischt Du reichst mir Früchte Nach der Trennung Neulich ließ er Herr Klaff verliebte sich in Frau
Lücke Du bist mein Liederbuch Dankeschön Der schnöde Kalender Partnerschaftskurzmodell Energieverlust Der kluge Schweiger Zur Blödheit Wenn jemand umständlich erklärt Was er
wollte Unterschiede Narkose Aus dem Zyklus – Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen Hohes Fieber, krank im Bett Es muß nicht immer ein Antidepressivum sein Doping San
Francisco Der Tod stirbt Herr Ypsilon reiste gerne Die Zigarre Neurolues 3 Stufen des Meteorismus oder aus dem Bauch heraus (bei zunehmender Verkopfung) Letzter Lehrsatz Simone tanzt Der
Ball Traumreise Fred sagte seinem Vater Erziehungsfragen Philipp Chorin Da so leise Fliegende Flüche Die Maulwürfe hatten es satt Tierlied Denke nicht Brodowin Zartgrün,
leicht Friedrichswalde Ihlow 31.12.94 Wieder einmal trafen sich Der Mensch Zu Tier und Jazz Und die Sonne schwitzte Neuseeland Der Herbst mit seinem Raschellaub Auf dem Weg Wer
weniger Manchmal Mancher schreibt Schwere Geburt Wenn du denkst Über Kunst Unsre Hoffnung Der Glückstag Was soll’s Anfrage Zwischen Hoffnung Nicht jede
Handlung Anfrage Wie furchtbar Wohl dem, der wirklich Gutes tut Herr Binder oder Schlips und Kragen Mancher stützt sich, wo er kann Empfehlung Haus Entschluß Liebe aus der Sicht edler
Ritter Zu seinen hervorstechenden Eigenschaften gehörte Näher Näheängste Er wurde Das Leben Nukleinsäuretrost Zum Kommen und Gehen bereit Obwohl Als sich der Schließer Er war wieder
einmal Arbeitssucht Von Beruf Manchmal Überlieferung Siebenhundert volle Jahre Abschied Wenn ich geh Er ißt, weil er muß Berufswahl Steck den Kopf in den Sand nicht Immer
noch Abgeheftet Wer sich selbst Als neulich Wenn ein Vers mal nicht gelingt Nicht jedes Lied ist auch gelungen Und als Sing mein neualtes Lied Er hatte Hoffnung Unter den vielen Wer
zu viel Wer beim Fahren zu viel denkt Mit Worten Und manchmal hab ich Lust, einfach zu träumen
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